Mantra – Meditation

23.01.2017

Dieser Blog ist der Meditationspraxis gewidmet. Es gibt viele verschiedene Arten der Meditation und jeder muss für sich seine bevorzugte Weise finden. Ich meditiere meist auf ein Mantra.
Dazu eine Metapher, die mir Gurudev Shree Chitrabhanuji immer wieder erzählte. Der Verstand ist wie ein unruhiger Affe, der von Baum zu Baum springt. Wenn wir diesem Affen eine Banane geben, bleibt er sitzen, um die Banane zu essen. Unser Verstand ist wie der Affe. Das Mantra ist wie die Banane für den Affe. Wir geben dem Verstand mit dem Mantra eine Aufgabe, so dass er ruhig bleibt.
Der Verstand hat die Aufgabe zu denken und es sehr schwer ihm zu sagen, er soll nicht denken. Er kann aber immer nur einen Gedanken auf einmal denken. Geben wir ihm also eine Aufgabe, z.B. ein Mantra zum Denken, können wir lernen den Verstand zu fokussieren und darüber auch in tiefe Meditation gelangen.

Vorbereitung

Ort

Es ist ein ruhiger Ort notwendig. Besonders schön ist es, wenn man sich eine kleine, ruhige Ecke in der Wohnung sucht, die man dann immer zur Meditation benützt.

Sitzposition

Sitzen auf dem Boden in Sukha Asana, also dem indischen Schneidersitz, ist sehr schön. Es ist gut sich ein Kissen unter das Gesäß zu legen, damit der Rücken entlastet ist.

Möglich ist auch die Vajra Asana, der Fersensitz. Auch hier ist ein hartes Kissen hilfreich, damit die Knie- und Fußgelenke entlastet sind und die Beine nicht so schnell einschlafen.

Auch auf einem Stuhl kann man sitzen, die Füße auf dem Boden stellen. Im Stehen ist eine Meditation ebenso möglich.

Für alle Haltungen gilt: Der Rücken soll gerade sein, wenn möglich ohne Anlehnen. Jede Haltung hat eine andere Qualität. Probieren Sie also verschiedenes aus und finden für sich den besten Position.

Zeit

Sie müssen Ihre ideale Zeit zur Meditation finden, sonst können die Vorsätze noch so gut sein – der „Schweinehund“ ist stärker!

Durch eine morgendliche Meditation wirkt sich die Ruhe der Praxis auf die Tagesaktivität aus. Abends können wir den Tag klären, so dass wir mit der Ruhe ins Bett gehen können, ohne den Ballast des Tages mitzunehmen. Sie sollten dies ausprobieren, denn manche Menschen können nicht abends vor dem Schlafengehen meditieren.

Das Mantra SO – HUM

Es gibt unterschiedlichste Mantren. Kurze Silben oder auch längere Texte.

Mein am meisten benutztes Mantra ist SO – HIUM (gesprochen so-ham). Es ist in der Jaintradition das Mantra des Herz – Chakras und bedeutet: Ich bin dies. Ich bin das. Ich bin die Liebe.

Praxis

Schließen Sie die Augen und beginnen Sie sich auf den Atem zu konzentrieren. Beim Einatmen denken Sie SO, beim Ausatmen HUM. Mit jedem Atemzug rezitieren Sie das Mantra leise.

Geht Ihr Verstand auf Wanderschaft, beginnen Sie, wenn Sie es merken, von vorne. Es geht erst mal darum aus der „Stadtautobahn“ im Kopf eine unbelebte Landstraße werden zu lassen. Wird der Verstand ganz ruhig, lassen Sie auch das Mantra ziehen. Erst wenn der Verstand wieder mit den Gedanken anfängt, beginnen Sie erneut das Mantra rezitieren.

Falls Sie nicht das Mantra, das aus Indien kommt, benützen wollen, können Sie entweder sich ein eigenes überlegen oder den Atem zählen. Eins beim Einatmen, zwei beim Ausatmen, bis zehn zählen und dann von vorne anfangen. Sie werden überrascht sein, wie häufig Sie sich verzählen.

Jeder Tag ist in der Meditation anders, mal geht es besser, mal schlechter und ab und zu wird es auch langweilig. Meditation braucht Geduld und stetiges Üben.

Natürlich ist es schön in einer Gruppe zu meditieren. Die Erfahrung ist häufig intensiver und es ist leichter, denn die Gurppenenergie trägt. Aber mein Spruch ist immer, alles was wir in der Gruppe erfahren, ist eine Anregung und eine Perspektive, aber das was wir alleine in der Meditation uns erarbeiten, gehört uns.

Gerne können Sie zur Donnerstags – Meditation kommen. Sie findet einmal im Monat ab 20:35 statt. Den aktuellen Termin finden Sie auf der Webseite rechts oben, in der Sidebar.