Wenn wir Körper sagen und denken, gehen wir normalerweise von unserem physischen Körper aus, den wir fühlen und anfassen können. Manchmal ist auch von der Aura oder von feinstofflichen Körpern die Rede. Dies sind in langer Tradition überlieferte Konzepte, die wissenschaftlich nicht nach zuweisen sind. Sie berufen sich auf Erfahrungen sehr sensibler, in Meditation geschulter Menschen und wurden in Jahrhunderter langer Tradition von Lehrer zu Schüler weitergegeben, bevor sie aufgeschrieben wurden.
Das Konzept der verschiedenen Körper im Yoga wird als Pancha Kosha – die fünf Körper bezeichnet. Pancha heißt fünf. Es sind damit verschiedene Energielevels gemeint, die von sehr grobstofflicher Energie bis hin zu sehr feinstofflicher Energie reichen. Die Körper werden einzeln beschrieben, sind aber nicht getrennt voneinander zu betrachten. Sie sind wechselseitig voneinander abhängig und nähren und stützen sich gegenseitig.
Pancha Kosha
Annamaya Kosha
Dies ist der physikalische Körper, den wir anfassen und sehen können. Er wird durch Essen, Trinken und Sauerstoff genährt. Er ist abhängig von der feinstofflichen Energie – Prana, ohne das er nicht leben kann.
Pranamaya Kosha
Damit ist der vitale oder pranische Körper gemeint. Zusammen mit dem Annamaya Kosha, dem physikalischen Körper, formt er die grundlegende menschliche Struktur. Es wird als der Sitzt der Seele angesehen, da durch diese Körper Selbstverwirklichung möglich ist.
Im pranischen Körper werden die Chakren und neun Körperöffnungen (2 Augen, 2 Ohren, 2 Nasenlöcher, Mund, Anus, Harnröhre) angesiedelt. Der pranische Körper ist subtiler als der physikalische Körper, hat aber die gleiche Größe und wird von den drei feineren Kosha unterstützt.
Alle Körper werden von Prana, in unterschiedlicher Feinheit , durchflossen und genährt. In allen Lebewesen gibt es nur ein Prana. Wenn wir uns unseres Prana bewusst sind, wissen wir, dass wir mit allen Lebewesen über das kosmische Prana verbunden sind.
Manomaya Kosha
Der mentale Körper, führt viele Funktionen gleichzeitig aus. Es ist der Körper in dem der Verstand angesiedelt ist. Er ist für den Zusammenhalt und die Integration des Annamya Koshas und des Pranamaya Koshas zuständig.
Der Manomaya Kosha dient als Vermittler zwischen allen Körpern. Er vermittelt Erfahrungen und Eindrücke der äußeren Welt an Vijnanamaya Kosha, die Intuition. Der Verstand ist zu größter Geschwindigkeit fähig. Er kann zeitlich vor und zurück springen.
Vijnanamaya Kosha
Es ist der astral Körper oder der Körper der Intuition. Wenn er erwacht ist haben wir mehr Zugang zur Intuition und sehen die Realität hinter den materiellen Dingen. Wird dieser Körper im Laufe des Lebens stark, führt es zu Weisheit.
Anandamaya Kosha
Der göttlich Körper, es ist die feinste Energie und liegt jenseits jeglicher Erklärung.
Unser physikalischer Körper ist von den verschiedenen Koshas umhüllt. Sind wir im Gleichgewicht, sind diese Hüllen gleichmäßig um uns. Sie helfen uns, unsere Grenzen zu spüren und schützen uns so vor äußeren Hindernissen. Bei Krankheit oder emotionalem Ungleichgewicht sind sie verschoben. Dadurch erklärt sich für das Yoga, warum wir uns an solchen Tagen an Türkannten und ähnlichem Stoßen, und an anderen nicht. Denn die verschiedenen Koshas, die uns wie mehrere Eierschalen umgeben, lassen uns schon vor unserem Körper die Hindernisse unbewusst wahrnehmen.
Ich schreibe dies mit der Aufforderung an euch, mir dies nicht einfach zu glauben, sondern an euch selbst zu beobachten. Wie geht es euch an Tagen, an denen ihr euch stoßt, oder sonstiges Missgeschick passiert? Vielleicht kommt ihr so selbst auf Zusammenhänge, die euch helfen euch besser zu schützen.