Stress

03.10.2016

Wenn der Körper auf einen Reiz, der von innen oder von außen kommt, mit einer Aktivierungsreaktion antwortet, wird es Stress genannt. Dies kann entweder ein negativer Dis-Stress oder auch ein positiver Eustress sein. Ein Beispiel für Eustress ist Verliebt sein, ein positiv empfundener Stress. Dies macht deutlich, dass die Unterscheidung Dis-Stress oder Eustress vom persönlichen Empfinden abhängt.

Dis-Stress , negativ empfundener Stress

Die Ursachen dafür sind vielfältig: Alltagsfrust, Zeitdruck, Hektik… Sie können aber auch in uns selber liegen. Ereignisse werden zum Dis-Stress, wenn wir sie nicht gelassen sehen können, sondern uns über alles aufregen. Wenn wir beim Autofahren in einen Stau geraten, können wir uns entweder darüber sehr aufregen, was zu einem erhöhten Stress führt, mit allen körperlichen Reaktionen. Wir können es aber auch gelassen sehen, nutzen diese Zeit für eine Kurzmeditation oder um schöne Musik zu hören. In beiden Fällen werden wir genauso lange brauchen, um ans Ziel zu kommen.

Auch aggressives Verhalten, falsche Ernährung und exzessiver Lebensgenuss können zu Dis-Stress führen.

Drei Phasenmodell

Dieses Phasenmodell stammt von dem Stressforscher Hans Selye.

  1. Im Alarmzustand werden vom Körper Stresshormone bereitgestellt, um Energie zu mobilisieren. Denken wir an eine frühzeitliche Stresssituation: Der Tiger steht vor uns! So brauchen wir Energie um zu fliehen oder zu kämpfen!
  2. Fliehen oder Kämpfen ist die zweite Phase. In ihr werden physischer, mentaler und emotionaler Lebenskräfte mobilisiert.
  3. Die Ruhephase ist die dritte Phase.

Diese drei Phasen müssen immer durchlaufen werden, d.h. es muss nach jeder Anspannungsphase eine Ruhephase folgen. Haben wir zwischen verschiedenen Stressereignissen nicht mehr genügend Ruhephasen, akkumuliert sich der Stress und führt zu immer höherer Anspannung und zur Erschöpfung der Ressourcen.

Auch heute bedeutet Stress eine Ausschüttung der Stresshormone. Früher wurden diese im Kampf oder der Flucht körperlich abgearbeiten, heute bleiben sie länger im Körper und können so zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Gesundheitsstörungen

Der Körper ist, was die Gesundheitsstörungen angeht sehr kreativ. Je nachdem, wo die persönlichen Schwächen sind, wird er eine Ausdrucksmöglichkeit für zu viel Stress finden. Die häufigsten sind: Verspannte Schultern, häufiger Kopfschmerz, Verstopfung, Durchfall, Magendrücken, Müdigkeit, Blutdruckschwankungen, Gewichtsprobleme usw.

Burnout ist für den Körper auch eine Möglichkeit sich die vernachlässigten Ruhephasen zu holen.

Stressfaktoren

Zeit

Hier ein persönliches Beispiel aus einer Ausbildungssituation. Wir sollten in einem „Zeitkuchen“ beschreiben, wofür wir unsere Zeit benützen (Schlafen, Arbeiten, Essen,…). Ich ließ ein kleines Kuchenstück leer. Bei der Besprechung war der ganze Kurs samt Leiterinnen bemüht, mir Vorschläge zu machen, womit ich diese Zeit sinnvoll füllen könnte. Ich habe sehr mühsam mein freies Stück Zeit verteidigt.

Dem Fluss der Zeit wird wenig nachgegeben, sondern sie wird mit Aktivität, zumindest aber mit Geräuschen, Computerspielen oder Fernsehen, gefüllt.

Medien

Gerade die Medien stellen, da sie häufig zum Multiple Tasking benütz werden, eine moderne Stress-Quelle dar.

Zwischenmenschliche Ursachen

Beziehungsstörungen, Konfliktsituationen, unklare Rollen und ähnliches führen zu großem Stress.

Mentaler Stressfaktor

Stress entsteht aus dem Missverhältnis zwischen den eigenen Erwartungen und der Realität im Umfeld. Eine Situation wird erst durch unsere Bewertung zu Stress. Sitzen wir in der U-Bahn, können wir über unsere Mitreisenden aufregen oder wir betrachten sie als „Life-Theatershow“, die uns heute geboten wird.

Sicher können wir nicht jede Situation kreativ und positiv bewältigen, aber wir können uns darin üben.

Drei Möglichkeiten den Stress zu bewältigen

  1. Wir verändern unsere Erwartungen und Ansprüche
  2. wir verändern unsere Realität und Herausforderung
  3. wir verändern sowohl unsere Ansprüche als auch unsere Herausforderungen.