Bei der Überlegung, was jetzt in dieser Zeit für uns alle wichtig ist, fiel mir sofort Ressourcen – Arbeit ein. Wir sind jetzt viel mehr, als sonst auf uns alleine geworfen. Die normalen Vergnügungen und Ablenkungen, von Yoga bis Theater, Kino…, sind im Moment nicht möglich.
Definition
Die Frage ist, woher wir unsere Kraft und unsere Ruhe für den Alltag bekommen – das sind unsere Ressourcen. Normalerweise benützen wir diese unbewusst, jedoch ist es wichtig, dass wir sie uns bewusst machen, dann können wir uns in Zeiten des Stresses gezielter daran erinnern und sie für uns nutzen.
Selbstwahrnehmung
Der erste Schritt ist die Selbstwahrnehmung.
Nehmen Sie sich selbst in diesem Moment war. Ist Ihre Wahrnehmung sowohl realistisch, als auch wohlwollend? Ein strenger innerer Kritiker ist sehr anstrengend und kostet viel Kraft.
Was macht Sie froh, was bedrückt Sie, was nervt, was belastet oder macht auch wütend? Nehmen Sie wahr, wie Ihr Körper und Ihr Atem auf diese Gefühle reagiert?
Es ist wichtig zu reflektieren, welche Gedanken Sie aufbauen, mit welchen Gedanken machen Sie sich klein und mit welchen setzen Sie sich unter Druck? Mit den letzteren nehmen Sie sich Kraft und Ausgeglichenheit!
Selbstrespekt
Nehmen Sie sich selbst ernst, mit all ihren Möglichkeiten, Grenzen und Schwächen? Ohne die Wahrnehmung kann es leicht passieren, dass Sie über ihre Grenzen hinweg gehen. Durch den daraus resultierenden Dauerstress entziehen Sie sich Kraft und dies kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen.
Selbstsorge
Damit kommen wir zu dem dritten wichtigen Begriff, der Selbstsorge oder Selbstfürsorge. Es darf keinesfalls mit Egoismus verwechselt werden!!! Erst wenn wir für uns selbst sorgen und es uns selbst gut geht, können wir wirklich für Andere da sein. Das häufig benutzte Zitat aus der Bibel. „Liebe den nächsten, wie dich selbst“ sagt genau dies, wenn gleich oft der zweite Teil unterschlagen wird.
Selbstsorge bedeutet Selbstverantwortung – was tut mir gut, was nicht. Auch die Überwindung des Schweinehundes, um z.B. Yoga zu machen gehört zur Selbstsorge. Es ist also nicht, wie manchmal gedacht wird, nur das zu machen, was man gerade möchte, sondern zu überlegen, was uns gut tut, uns Kraft und Freude gibt.
So wie wir mit Sport und guter Ernährung unseren Körper fit halten, müssen wir mit Abwechslung zwischen Ruhephasen und Aktivität, extrovertierten Interessen und introvertierter Besinnung, Pflegen der Kontakte mit Anderen und dem Alleine sein, für innere Balance sorgen.
Ressourcen Arbeit
Mit dem letzten Abschnitt sind wir schon mitten in der Ressourcen Arbeit.
Übung
Nehmen Sie sich ein paar Minuten ungestört Zeit und überlegen Sie, was Ihnen besonders Kraft und was Ihnen Ruhe gibt. Notieren Sie es sich und bringen Sie es wenn möglich in eine Reihenfolge.
Wo können Sie für sich alleine Kraft schöpfen? Dies ist im Moment, wo wir in der staatlich verordneten Vereinzelung leben besonders wichtig.
Natürlich sind die Ressourcen sehr individuell, aber es gibt Dinge, die allgemein positiv gesehen werden. Dazu gehört die Natur, Spiritualität, Bewegung, bevorzugt in der Natur, Sport, Musik, Kreative Beschäftigung in jeder Weise ….
Aber auch hier geht es um die Menge und die Einstellung. Mit verbissenem Ehrgeiz können wir uns z.B. beim Sport übermäßig verausgaben. Betrachten wir unser Hobby mit großem Ehrgeiz, nehmen wir uns häufig die Freude und damit die Möglichkeit Kraft aus diesem Hobby zu schöpfen.
Negativ sind Computerspiele, Social Media und übermäßiges Fernsehen zu bewerten. Es sind Tätigkeiten, die ablenken. Sie lenken uns von uns selbst ab.
Haben wir gute Ressourcen, ist uns Resilienz, unsere Widerstandskraft in Krisenzeiten besser. Zu Resilienz können Sie hier weiter lesen.
Zum Weiterlesen
Luise Reddemann, Überlebenskunst, Klett-Cotta, 2006
Monika Gruhl, Resilienz, Kreuz-Verlag, 2014